DLP Beamer, Digital Light Processing.
Die namensgebende Technik für DLP Beamer stammt ursprünglich von Texas-Instruments. Vielen ist dieses Unternehmen vor allem durch Taschenrechner für Schule und Beruf bekannt.
Prinzipiell basiert diese Technik auf der Reflexion von Licht durch kleine Spiegel. Für jeden Bildpunkt steht dabei auf dem „digital micromirror device“ (DMD) ein einzelner Spiegel bereit.
Das Licht einer herkömmlichen Lichtquelle oder auch einer LED wird zunächst durch eine interne Optik im Gerät fokussiert und auf den Chip projiziert.Werden die mikroskopisch kleinen Spiegel zum Licht gedreht, reflektieren sie dieses und ein sichtbarer Bildpunkt (Pixel) entsteht. Wenden sie sich davon ab, bleibt es dunkel.
Da sich insbesondere Videobilder mitunter sehr rasch bewegen, müssen auch die kleinen Spiegelelemente dementsprechend agil funktionieren: Mitunter wechseln diese auch mehere zig- oder sogar hundert Male pro Sekunde ihre Position.
Während dieses Funktionsprinzip ansich nur abgestuft helle oder dunkle Bildpunkte erzeugen kann, kommt die Farbe durch unterschiedliche Technik dazu.
Zwei Bauarten für DLP Beamer.
Kategorisch lassen sich zwei unterschiedle Aufbauarten von DLP-Projektoren unterscheiden. Vergleichsweise einfach und dementsprechend kompakt kommt die vergleichsweise preiswerte Single-Chip- beziehungsweise 1-Chip-DLP Variante daher.
Wesentlich teurer, komplexer und damit einhergehend auch meist voluminöser treten die vor allem im professionellen Bereich gängigen 3-Chip-DLP-Projektoren in Erscheinung.
Single-Chip-DLP. Preis-/Leistung.
Single-Chip- oder auch 1-Chip-DLP Beamer verwenden zur Bilderzeugung schematisch eine Lichtquelle, ein Farbrad, den DLP-Chip und das Objektiv.
Das vom Leuchtmittel kommende Licht wird dabei zunächst durch ein sich drehendes Rad mit sequenziell angeordneten Farben (Farbrad) eingefärbt. Diese Farbräder können unterschiedliche Grund- und Teilfarben enthalten, jedenfalls müssen aber die Farben Rot, Grün und Blau enthalten sein.
In vielen modernen Geräten besitzen Farbräder über die drei Grundfarben hinaus eben auch noch andere Farbanteile, um auch Farbabstufungen und Nuancen besser darstellen zu können. Das sich drehende Farbrad ist jedenfalls mit einem Sensor ausgestattet, der die Rotation ständig überwacht und die aktuelle Position an den DLP-Chip weitergibt.
Da der DLP-Chip nun weiß, welches Licht welcher Farbe auftrifft, kann er die einzelnen Spiegelelemente danach ausrichten. Prinzipiell entsteht dabei ein Farbbild nach dem anderen.
Im einfachsten Fall richtet der DMD alle Spiegel zunächst für das rote, danach für das grüne und schlussendlich für das blaue Bild aus. Dadurch, dass dies mit einer enormen Geschwindigkeit geschieht, entsteht beim Zuseher auf der Leinwand der Eindruck, als würde ein einziges Vollfarb-Bild aus dem Projektor kommen. Tatsächlich werden jedoch in enormer Geschwindigkeitsabfolge jeweils einfarbige (monochromatische) Bilder ausgegeben.
1-Chip DLP Beamer eignen sich hervorragend für Businesspräsentationen oder auch für die Nutzung in den eigenen vier Wänden. Sie sind vergleichsweise preiswert in der Miete und im Kauf und bieten dennoch eine absolut feine Bildqualität und mitunter hohe Lichtleistungen. Darüber hinaus punkten Single-Chip-Projektoren mit weitestgehender Wartungsfreiheit und dementsprechend niedrigen Folgekosten.
3-Chip-DLP. Allerhöchste Farbqualität.
Projektoren, die drei voneinander unabhängig arbeitende DMD-Einheiten beinhalten, werden landläufig als „3-Chip-DLPs“ gehandelt. Sie sind in der Regel zwar spürbar teurer als ihre Single-Chip Mitstreiter. Ihr Mehrpreis macht sich allerdings vor allem dann bezahlt, wenn allerhöchste Bildqualität und Farbbrillianz gefragt sind. Beispielsweise in Kinos oder auch bei Produktpräsentationen vor Publikum.
Der Aufbau dieser professionellen Projektoren ähnelt dabei schematisch jenem der 3-LCD Geräte. Das Licht eines Leuchtmittels (herkömmlich, Laser oder LED) wird zunächst durch dichroitische Filter in die Grundfarben Rot, Grün und Blau geteilt.
Während 3-LCP-Projektoren allerdings wie ein Diaprojektor nach dem Durchlichtverfahren arbeiten, wird das farbige Licht beim 3-Chip DLP Beamer nun vom jeweils zuständigen DLP-Chip reflektiert. Ähnlich, wie bei der Single-Chip-Variante bekommt hier nun jeder DMD allerdings immer nur eine Grundfarbe zugeteilt.
Auf jedem Chip entsteht durch Reflexion zur Leinwand oder Abblendung ein einfarbiges rotes, grünes oder blaues Bild. Das Farbrad entfällt bei dieser Bauart komplett.
Abschließend werden, wie beim LCD-Projektor, die Bilder durch ein relativ komplexes optische Spiegel- und Prismensystem zu einem gesamten Vollfarbbild zusammengesetzt und durch das Objektiv ausgegeben.